Petra Meinhof: Mein Weg zu Kinderwelt Hamburg

Dezember 2020 Es liegt schon eine Weile zurück: Mein Telefonat mit Nico Brettschneider – es war für mich das Ende einer bis dato erfolglosen Suche nach einer passenden Kita seit meinem Umzug in den Norden.

Aufgewachsen im Odenwald, ist „Landkind“ wohl die richtige Bezeichnung für mich. In Hessen hat mich auf pädagogischer Ebene ein fünfzehn Jahre langer Flow geprägt. Situationsansatz, Offene Arbeit, Bildungs- und Lerngeschichten, Partizipation – steter Perspektivenwechsel und Umdenken erwünscht, mit dem Fokus auf die Bedürfnisse und Lebenssituationen von Kindern und Familien. Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht“, gab es nicht.

Dann kamen meine eigenen Kinder und mit ihnen zwei längere Reisen sowie Umzüge mit Zwischenstation in Hamburg. Nach drei Jahren ging es weiter ins schöne Wendland.

Im Norden angekommen war ich auf der Suche nach gewohnten beruflichen Pfaden. Es gestaltete sich nicht so einfach wie erhofft. Ich versuchte mich zu arrangieren mit halboffenen Konzepten. Schnell kam die Erkenntnis, dass ich dabei gegen mich und meine Grundhaltung arbeite.

Dann hörte ich Neuigkeiten – Kinderwelt Hamburg kommt ins Wendland! Das Logo war mir aus Hamburger Zeiten in Erinnerung. „Bilinguale Kindertagesstätten“. Klang damals schon interessant, aber war nicht mein Schwerpunkt. Hätte ich geahnt…

Einige Zeit später erzählte mir ein Freund, dass ein Hamburger Träger in der Ratssitzung sein Konzept vorgestellt hätte. „Kinderwelt Hamburg heißen die, die haben vielleicht Ideen – zum Beispiel ein offenes Mittagessen!“ Meine Neugier war geweckt. Wenige E-Mails später hatte ich das eingangs erwähnte Gespräch mit Nico Brettschneider – direkt eine Wellenlänge.

Im April 2020 begannen wir bereits die Planung für unser Herzensprojekt: Die Kita Trebel. Sie wurde ermöglicht durch eine besondere Vorgeschichte. Trebeler Familien kämpften erfolgreich für den Fortbestand einer Kinderbetreuung im Dorf. Nun hatten wir die Chance, eine Kita aufzubauen und unsere Ideen und Visionen umzusetzen. Lehm, Upcycling, handgemachte Dinge.

Der Lehmgestalter und Fachplaner für Bildungsräume Daniel Duchert kam mit in unser Trebel-Boot . Unsere Köpfe rauchten – nach und nach entstand ein wundervolles Raumkonzept. Viele aufregende Monate später, im November 2020, kam der erste offizielle Kitatag.

Mit ihm startete ein engagiertes Team mit viel Herz und offenem Geist und 22 Kindern aus dem bestehenden Spielkreis und der Tagespflege. Im Februar kommen die letzten drei von vierzig Kindern. Ein arbeitsintensiver und gelungener Schnellstart. Wir freuen uns auf alles, was kommt!

Autorin: Petra Meinhof, Kita Trebel